Selbstreflektion – Das Gute am älter werden

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Mara war das tollste Giraffenbaby was ich kenne. Mit ihr habe ich viele wunderschöne Momente in meinem Leben erlebt. Aber ich verbinde mit ihr auch unendlich viel Traurigkeit und Herzschmerz, weil sie viel zu früh über die Regenbogenbrücke gegangen ist. Sie ist für mich der Inbegriff dafür, dass man jeden Augenblick in seinem Leben geniessen soll, denn man weiss nie was morgen sein wird. Und so verhält es sich auch mit den Menschen, die man liebt. Man sollte jeden Augenblick geniessen, egal wie kurz oder „unperfekt“ er auch sein mag. Denn das Einzige was zählt ist dieser Augenblick und das was man dabei fühlt. 

Das Gute daran wenn man älter wird, ist die Tatsache das man besser darin ist sich selbst zu reflektieren. Verstärkt wird das Ganze noch, wenn man mal am Boden liegt und durch ein tiefes Tal der Tränen geht. Mein Tal der Tränen war letztes Jahr sehr tief und sehr lang. Aber so schmerzhaft wie das auch ist, es hat auch etwas Gutes an sich. Denn wenn man mitten in der tiefsten Dunkelheit steht, leuchtet selbst das kleinste Licht wie ein heller Stern. Und wenn man an diesem Punkt angelangt ist und dann den Mut und die Kraft hat, sich selber auf den Prüfstand zu stellen und sich zu reflektieren, ergeben sich daraus unglaubliche Möglichkeiten und man hat die einmalige Chance zu reifen. Ich würde heute so manches anders machen, wenn ich die Zeit noch einmal zurück drehen könnte. Ich würde heute anders handeln als noch vor zwei Jahren oder vor Fünf. Ja selbst mein Verhalten von vor ein paar Monaten würde ich heute besonnener gestalten. Rückblickend betrachtet, habe ich in so mancher Situation „falsch“ reagiert. Beruflich wie privat. Wobei ich die privaten Situationen dabei am meisten bereue. Denn es sind Herzensangelegenheiten. Wenn ich damals das Wissen und die Reife von heute hätte, hätte ich in so mancher Situation anders, verständnisvoller, dankbarer reagiert.  Heute bin ich wieder in der Lage mich mehr auf das Positive im Leben zu konzentrieren und mich darüber zu freuen, anstatt das Negative zu beklagen und so manchen schönen Augenblick damit zu zerstören. Manchmal möchte man etwas so sehr in seinem Leben, dass man dabei gar nicht bemerkt wie man die kleinen und schönen Momente in der Gegenwart dabei zerstört, weil man viel zu sehr auf die Zukunft fixiert ist, die man sich so sehr wünscht. Die Vergangenheit kann ich nicht mehr ändern. Dafür versuche ich jetzt wieder im Hier und Jetzt zu leben, mit der Leichtigkeit und Fröhlichkeit von einst, bevor ich angefangen habe mich mehr auf die Zukunft statt auf die Gegenwart zu konzentrieren. Heute bin ich wieder der Mittelpunkt meines eigenen Lebens. Oder wie es im dem Film „Liebe braucht keine Ferien“ heisst, man sollte in seinem eigenen Leben die Hauptrolle spielen. Und das stimmt. Das sollte man. Heute bin ich auch der Überzeugung, das auch wenn man eine gemeinsame Vergangenheit hat, man bei Null anfangen kann. Mehr sogar, dass man bei Null wieder anfangen muss um eine reelle Chance zu haben. Denn die Vergangenheit ist geschehen. Aber die Gegenwart gestaltet die Zukunft und das kann man sehr wohl beeinflussen. Noch bis vor einem Jahr hätte ich gesagt, das das nicht geht. Man kann nicht bei Null anfangen. Denn das Geschehene ist geschehen und es hat positive wie negative Narben hinterlassen. Aber heute weiss ich, dass alles im Leben einen Sinn hat und nicht ohne Grund geschieht. Und vielleicht brauchte man genau diese Vergangenheit, um heute zu der Erkenntnis zu kommen. Egal wie schmerzlich der Weg dahin war. Nichtsdestotrotz ändert das nichts an der Tatsache, dass ich den wichtigsten Menschen in meinem Leben über alles vermisse. Und das jeder Tag ohne ihn ein verlorener Tag ist. Aber das Leben geht weiter. Die Sonne geht am nächsten Tag wieder auf, egal wie dunkel und tränenreich die Nacht davor war. Das Einzige was einem bleibt ist die Hoffnung und der Glaube daran, dass die Vergangenheit irgendwann keine Schatten mehr wirft und man leichten Herzens neue Wege gehen kann.

Valentinstag – der Tag der Liebe

Valentinstag
Wer mich kennt, der weiss das Tage wie dieser, aber auch Weihnachten, Burzeltag, Jahrestag etc. für mich eine grosse Rolle spielen. Ich bin ein romantischer Mensch und ich liebe die Liebe. Ich finde es wichtig, dass man sie lebt, erlebt und zelebriert. Auch wenn das viele Erwachsene unsinnig, überflüssig oder einfach nur kindisch finden. Nicht so für mich. Für mich ist das sehr wichtig. Diese Momente mit den Menschen die man liebt zu erleben, machen das Leben lebenswert. Seit dem ich in der Schweiz lebe und das sind jetzt bereits fast 13 Jahre habe ich den Valentinstag nur in einem Jahr an dem Tag gefeiert an dem er auch stattfindet. Und das war 2013. Leider war das das erste und das letzte Mal. Natürlich kann man solche Tage nachholen, aber so wie es das Feuerwerk nur an Silvester gibt, gibt es auch die romantische Dekoration und das Valentinstag-Menü nur am 14. Februar. Auch wenn es derzeit keinen Anlass gibt, so habe ich dennoch gestern vorfreudig in den Briefkasten geschaut, ob ich vielleicht doch eine Valentinstagskarte bekommen habe. Denn so sehr wie ich an die Liebe glaube, so sehr glaube ich auch an Wunder. Aber leider war der Briefkasten leer, wie jeden Tag. Dafür hat mich heute eine gute Freundin mit ein paar Blumen und einer tollen Kerze überrascht. Der Valentinstag ist also doch nicht nur was für Verliebte.

Eine harte Zeit liegt hinter mir
Das letzte Jahr war alles andere als einfach für mich. Ich bin sprichwörtlich durch die emotionale Hölle gegangen. Es stimmt ich bin ein Mensch der Extreme. So sehr wie ich mich über positive Dinge freuen kann – und wenn es nur ein Gänseblümchen am Wegesrand ist – so sehr zieht es mir den Boden unter den Füssen weg, wenn ich den Menschen verliere, den ich am meisten liebe. Letztes Jahr hatte ich quasi überhaupt keinen Boden unter den Füssen. Ich war stetig am Fallen und immer wenn ich dachte, das ich mich ein wenig gefangen habe, hat es mich mit voller Wucht wieder erwischt. So stark und tief die Liebesgefühle für einen Menschen sind, so stark ist auch der Schmerz, die Trauer und die Wut wenn man diesen Menschen verliert. Ständige Weinanfälle, Selbstverletzungen und Depressionen waren letztes Jahr an der Tagesordnung. Mittlerweile nehme ich brav meine Antidepressiva, mache eine Maltherapie (allerdings ist es nicht gerade meine Stärke meine Gefühle zu malen) und gehe jede Woche brav zum Psychiater nach Zürich. Dort wo ich früher mit der Liebe meines Lebens Essen oder am Zürisee spazieren war, liege ich heute auf dem Entspannungssessels meines Psychiaters und versuche wieder Fuss zu fassen. Alle sagen mir immer ich soll loslassen. Aber Gefühle kann man nicht loslassen, denn das würde nur bedeuten, das man sie verdrängt. Aber Gefühle müssen gelebt, erlebt werden. Ich habe keinen Schalter, den ich einfach umlege und dann sind die Gefühle weg. Man kann sich ihnen nicht entziehen. Die einzige Möglichkeit ist, das sie irgendwann weniger werden. Aber ich glaube, das wenn man sein Gegenstück gefunden hat, diese Gefühle niemals kleiner werden. Man kann nur versuchen einen Weg zu finden, damit umzugehen, mit ihnen zu leben und dabei gleichzeitig sein eigenes Leben weiterzuleben. Allerdings muss ich gestehen, dass ich auch nach über einem Jahr noch weinend in einer homöopathischen Apotheke stehe, um mir meine „Lichttropfen“ (Hypericum comp. von Ceres) zu holen.  Die Apothekerin war unheimlich lieb, wir haben uns damals lange unterhalten und sie hat mir noch ICM von Spagyrik gegeben. Die ICM Tropfen nehme ich jetzt seit Ende Dezember und sie tun mir gut.

Neuanfang
Für mich ist 2016 ein Neuanfang. Der Schmerz ist nach wie vor da und es vergeht kein Tag an dem ich nicht an ihn denke. Aber dank meiner homöopathischen Mittel und dem Antidepressiva bin ich innerlich etwas zur Ruhe gekommen und kann mich wieder um mich kümmern. Denn ehrlich gesagt, habe ich mich im Laufe der Jahre verloren. Keine Ahnung wann, wo und wie das passiert ist. Aber so ist es. Seit dem ich mich wieder auf mich konzentriere, wieder kreativ bin, jeden Tag Sport treibe, verschiedene Bücher lese, mich wieder mit Spiritualität beschäftige und meine Gedanken zu überwiegenden Mehrheit positiv ausgerichtet habe, kann ich daraus Kraft schöpfen. Ich finde langsam wieder zu mir selbst und das ist ein echt schönes Gefühl. Gefühlsmässig bin ich noch lange nicht über den Berg. Aber ich habe jetzt eine „Waffe“ die mir dabei hilft, bei mir zu bleiben und wieder zu meiner alten Stärke, Leichtigkeit und Fröhlichkeit zurück zu finden. Auch wenn es mit Sicherheit hier und da ein paar dunkle Stunden geben wird. Aber ich hoffe das ich jetzt damit besser umgehen kann. Und das mich der Schmerz nicht mehr umbringt. Denn eins weiss ich – 2016 wird ein gutes Jahr. 🙂

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Es geht doch nichts über ein Pancake-Frühstück am Sonntag bei Kerzenschein, schöner Musik und einem kleinen Valentintagsgeschenk. Ich danke meinen Mitbewohnern dafür das sie immer für mich da sind. Ihr seit toll. Freunde und Familie sind wichtig, in guten wie in schlechten Zeiten.