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Was für ein unbeschreiblich toller Tag!

Nachdem wir gestern Daisy in die Welt der Polar Wunder gefolgt sind, stand heute ein 3-stündiger iMovie-Workshop im Technopark, Zürich auf dem Programm. Und nachdem der Vortrag gestern so toll war, entschlossenen wir uns spontan heute auch noch auf den Naturfotografie-Event von Nikon zu gehen. Obwohl keiner von uns eine Nikon besitzt, denn wir sind mittlerweile Fans von Olympus und Panasonic. Aber der iMovie-Workshop hatte Vorrang und so meldeten wir uns nur für die letzten 3 Vorträge an. Die Vorfreude war aber dennoch riesig.

Der iMovie-Workshop war richtig gut. Wir gönnten uns davon noch ein leckeres rotes Curry was wir im Puls 5 zu uns genommen hatten. Heute waren die Emsa-Becher mal mit Kaffee gefüllt. Schliesslich heisst es ja auch Coffee to go Becher. Zudem hatten wir eine Packung leckere Waffeln dabei und ein paar Walnüsse und einen Apfel – wir hatten schliesslich einen langen und aufregenden Tag vor uns. Der Workshop verging wie im Flug und wir waren sehr produktiv. Das Programm ist echt cool und ich freue mich schon Euch in den nächsten Wochen das ein oder andere Video auf meinem Südafrika-Blog zu präsentieren. Denn es gibt einiges an Material. Ihr könnt also gespannt sein.

Los ging es mit einem Vortrag von Dionys Moser – er zeigte Bilder seiner letzten Indienreise und von der Weissen Wüste. Letzteres stand nicht auf dem Programm  – war aber definitiv eindrücklicher. Die Bilder aus Indien waren nett aber wenn die Lichtbedingungen nicht perfekt sind, kann auch eine Nikon nicht zaubern. Und im Wald einen Tiger vor die Linse zu bekommen, ist in mehrerer Hinsicht eine Herausforderung. Tiger in freier Wildbahn mal zu sehen, steht natürlich auch auf meiner „Liste“. Denn Tiger sind unglaublich schöne Tiere. Um einiges grösser als Löwen und da sie Einzelgänger sind auch schwieriger zu finden. Aber zum Glück gibt es in den Indischen Nationalparks genug davon, so das die Chance recht gross ist, mehrerer dieser wunderschönen Tiere vor die Linse zu bekommen. Sein Vortrag über die Weisse Wüste in Ägypten war der Wahnsinn. Das was für mich Afrika, für Daisy die Antarktis/Arktis ist, das ist für Dionys die Weisse Wüste. Dafür schlägt sein Herz, hier spürte man in jedem Satz das Feuer der Leidenschaft. Und so sehr wie Daisy für die Bären kämpft, kämpft er um den Erhalt der Weissen Wüste  – die Dank seines Engagements heute geschützt ist.

Weiter ging es mit Lorenz Fischer und seinem Vortrag über die Magie des Sambesi – das ist der grosse Fluss in Sambia. Hierauf habe ich mich am meisten gefreut. Lorenz ist ein unglaublich charismatischer Typ – ein Biologie und Fotograf. Sein Vortrag war der pure Wahnsinn. Die Qualität seiner Bilder, die Bildsprache und die Untermalung seines Vortrages mit den dazugehörigen Geräuschen sowie seine leidenschaftliche Erzählungen waren atemberaubend, faszinierend und einfach nur ein Traum. Vor allem wenn man wie ich schon am Klang erkennt, das es sich hier um das Brüllen eines Löwen handelt, oder um das Heulen einer Tüpfelhyäne. Auch er setzt sich für den Arten- und Naturschutz ein. Im Vorwort seines Buches hat der Chef des Nationalparks von Sambia geschrieben, das solche Bildbände dazu beitragen, das die Menschen die Schönheit und Artenvielfalt kennen- und damit auch schätzen lernen. Die Leidenschaft solcher Menschen ist quasi auch ein bisschen Pionierarbeit. Wahrscheinlich ist das ein besonderer Schlag von Menschen. Aber ich kann das gut verstehen. Denn mein Ziel ist es ja auch mittelfristig eine Field Guide Ausbildung zu machen, um dann jedes Jahr für ein paar Wochen oder Monate in Afrika zu arbeiten, um einen Beitrag zu leisten, damit es auch noch in 50 oder 100 Jahren Elefanten, Löwen etc. gibt. Der Bildband mit Widmung ist ein tolles Andenken an einen tollen Tag.

Zum Abschluss stellte Daisy Gilardini ihr neustes Projekt vor. Eine Premiere – Bear Tales. Sie hat sich die letzten 15 Jahre intensiv mit den Bären beschäftigt. Im Fokus ihrer Arbeit standen der Schwarzbär, der Grizzlybär und natürlich der Eisbär.  Übrigens gibt es auch weisse Schwarzbären. Die sind wunderschön und haben sogar weisse Wimpern – wie cool ist das denn. Und nein, das sind keine Albinos. Sondern eine besondere Unterart der Schwarzbären. Sie bekam den meisten Applaus. Naja, wer wartet auch schon 13 Tage bei -50°C und starrt auf ein Stück Schnee in der Hoffnung, das darunter eine Eisbärin mit ihren Jungen ist. Aber sie wurde belohnt. Am 13. Tag kamen sie endlich raus und die so entstandenen Bilder sind unbeschreiblich schön. Man ist überwältig von seinen Gefühlen und man kann wahrscheinlich nicht mal im Ansatz nachempfinden, wie es ihr in diesem Moment ergangen sein muss. Das war mit Sicherheit einer der eindrücklichsten Augenblicke in ihrem Leben. Natürlich haben wir uns das Buch von ihr signieren lassen. Es soll uns immer wieder daran erinnern, seine Träume zu leben und niemals aufzugeben.

Ein rundum toller Tag. Sehr lehrreich. Sehr interessant. Eindrücklich. Motivierend. Lebensbejahend. 🙂